Freitag
13.
September 2019
20 Uhr
Woody Allen ist der Meister des skurrilen Humors und schreckt auch vor der Personifizierung des Todes nicht zurück. Der Tod tänzelt durchs Leben und frönt seiner Spielsucht. Mit seinem >Spiel in die Vollen< kegelt er die Menschen nur so aus der Bahn: Richardson, Mary Quilt, der dicke Nachtwächter Jensen. Als nächstes gälte es den Spießbürger Kleinmann beherzt wegzufegen. Aber wäre das nicht zu einfach, zu langweilig? Statt dessen beginnt er ein Katz und Maus-Spiel mit dem kleinen Verkäufer, der ihm mit seiner Ignoranz unerwartet Paroli bietet.
Woody Allen arrangiert ein spektakuläres wie absurdes Szenario um Kleinmann:
Er wird gegen seinen Willen dazu verdonnert, an Bürgerwachen teilzunehmen. Denn: Ein irrer Mörder geht um in der Stadt. Sein Umfeld suggeriert Kleinmann, er sei wichtiger Bestandteil eines dubiosen Plans. „An Deiner Stelle würde ich versuchen, so gut ich kann, darin meine Aufgabe zu erfüllen, bis mir meine Funktion klarer würde“, ermahnt ihn die Bürgerwache. „Sei einmal im Leben ein Mann“, stichelt seine Haushälterin Anna. Während Kleinmann noch glaubt, sich durch Nichtstun und Wegducken gegen sein drohendes Schicksal wehren zu können - „Ich hatte immer ein schwaches Genick“ - ist der Tod ihm dicht auf den Fersen und nimmt immer eine raffiniertere Gestalt an, um den ängstlichen Kleinmann aus der Reserve zu locken.
Der verzweifelt zunehmend. „Ein Irrer hat die Kräfte von zehn und ich hab die Kräfte von einem halben.“ Und um welchen Plan geht es hier bitteschön überhaupt, „Wann wollt ihr mir ihn denn erzählen? Wenn er (der Mörder) gefangen ist?“ Und dann taucht auch noch plötzlich ein Gegenplan auf. „Wie soll ich wählen, wenn ich die Alternativen nicht kenne? Sind die einen Äpfel und die anderen Birnen?“
Eine hintergründige Komödie, tragisch und komisch zugleich, die nicht spurlos an dem Publikum vorbei gehen wird. Denn auch das hat seine Aufgabe zu erfüllen.