Friedrich Raad und das Theater der Dämmerung „Hermann Hesse – Siddhartha“

Sa. 25. März 2017 || 20.00  Uhr
15 €

Hermann Hesses Siddhartha – eine indische Dichtung erzählt die Lebensgeschichte des Brahmanensohnes Siddhartha und spielt in Indien zur Zeit Gotam Buddhas. Wohl im 5.Jahrhundert v. Chr.

Der junge Siddhartha sucht seine Vollendung, weltüberwindende Wunschlosigkeit. Vom Wissen seines Vaters und der Priester enttäuscht, verläßt er mit seinem Freunde Govinda die Heimat, um bei den Samanas im Walde die strengste Askese zu erlernen. Doch der lebensfeindliche Zwang asketischer Kasteiungen erweist sich als schmerzvoll und unfruchtbar.

Weiterziehend gelangen die beiden Freunde zu Gotama Buddha und lernen die neue Lehre Buddhas von der Überwindung allen Leidens kennen. Govinda findet in ihr, in Mönchtum und Jüngerschaft, volles Genüge, während Siddhartha den Meister verläßt. Siddhartha spürt, daß Bewußtsein nicht durch Lehren überlieferbar ist, sondern nur durch eigene Erfahrung erworben werden kann.

So erlebt Siddhartha eine Umkehrung seiner Existenz. Statt wie bisher aus dem Leben heraus, läßt er sich jetzt ins Lebens hineinfallen. Die Schönheit der sinnlichen Erfahrung der Welt geht ihm beglückend auf.

Die Kurtisane Kamala lehrt ihn die Liebe, der Kaufmann Kamaswami die Geschäfte, und Siddhartha geht seinen Weg “zu sich selbst” bis zu Ende, bis seine egozentrisch, genießerisch und süchtig gewordene Seele vom Lebensekel ergriffen wird.

Mit dem Vorsatz, den Tod zu suchen, geht er erneut in die Wälder, trifft aber hier auf den Fährmann Vasudeva, bei dem er nun lebt und in einfachem Leben, in der liebenden Sorge um seinen verzogenen Sohn, schließlich die ersehnte Erfüllung findet.

Durchlebte Askese, durchlebte Sinnlichkeit führen bei Siddhartha schließlich zu Menschlichkeit und Herzöffnung.